Besucher/Visitor Information

Geliebt, bewundert und bestaunt: die sieben Türme Lübecks

Sie prägen sie die Stadtsilhouette mehr als alles andere: die sieben Türme Lübecks. Von vielen Generationen wurden sie Backstein um Backstein erbaut. Heute werden sie geliebt, bewundert und bestaunt. Die fünf Innenstadtkirchen auf der Altstadtinsel sind Zeitzeugen gelebter Geschichte.

Der Dom ist die alte Bischofskirche und auch heute noch bischöfliche Predigtstätte. Viele Menschen versammeln sich sonntäglich zu festlich gestalteten Gottesdiensten mit Kirchenmusik und Abendmahl. St. Marien war und ist die Ratskirche. Mit ihrer einzigartigen Architektur gilt sie als Vorbild der Backsteingotik im Ostseeraum und ist für viele Touristen erste Anlaufstelle. St. Petri wurde einst als Kirche der Fischer erbaut und fungiert heute ohne eine eigene Gemeinde als Kultur- und Universitätskirche. St. Jakobi als alte Seefahrerkirche begrüßt heute auch Pilgerreisende aus aller Welt. In ihr ist die Pamir-Gedenkstätte beheimatet. Die Kirche ist zudem berühmt für ihre historischen Orgeln. St. Aegidien, im Zentrum des alten Handwerkerviertels gelegen, ist die kleinste der fünf Innenstadtkirchen und eng verbunden mit dem Aegidienviertel und seinen Bewohnerinnen und Bewohnern. In ihr und St. Jakobi begann 1529 der „Singekrieg“, als mutige Lübecker ihre Stimmen erhoben und lutherische Lieder sangen. Sie kämpften für das Recht, lutherische Schriften lesen zu dürfen. Ihr Protest löste eine friedliche Revolution aus: Die Reformation hielt Einzug in die Hansestadt. Pfingsten 1531 verkündete der Stadtrat die „Der Kaiserlichen Stadt Lübeck Christliche Ordnung“ –  der evangelische Glauben durfte nun offen gelebt werden.

Loved, admired and marveled : the seven towers of Lübeck

They shape the city skyline more than anything else: the seven towers of Lübeck. Built by many generations ,  brick by brick. Today they are loved, admired and marveled. The five lutheran city churches on the old town island are contemporary witnesses of lived history.

The cathedral is the old episcopal church and is also nowadays an episcopal preaching place today. Many people gather every Sunday for festive church services with church music and the christian communion.

St. Mary´s was in history and is still the council church. With its unique architecture, it is considered the most important model of brick Gothic in the Baltic Sea region and is the first point of contact for many tourists.

St. Petri was once built as a fishermen's church and acts nowadays as a cultural and university church without its own congregation.

St. Jakob as the old seafarers' church now welcomes pilgrims from all over the world. The Pamir Memorial is located in it. The church is also world famous for its historical organs.

St. Aegidien , located in the center of the old artisan district, is the smallest of the five inner city churches and is closely related to the residential area  and its residents. The historical song war (“Singekrieg”) after the Reformation began here and St. Jakob in 1529, when courageous citizens of Lübeck raised their voices and sang Lutheran songs. They fought for the right to read Lutheran scriptures. Their protest triggered a peaceful revolution: the Reformation found its way into this Hanseatic city. At Pentecost 1531 the city council proclaimed the "Christian Order of the Imperial City of Lübeck" - the Protestant faith could now be lived openly.

Lübecks Altstadt – UNESCO Welterbestätte

Als erste abendländische Stadt an der Ostseeküste wurde Lübeck im Jahr 1143 gegründet und 1159 unter Heinrich dem Löwen in den bis heute fortwirkenden Grundlinien angelegt. Kerngerüst der Stadtarchitektur sind die in der Hochgotik errichteten Strukturen, typische Merkmale sind die Parzellierung, der Aufreihung gleichartiger Giebelhäuser, Dachwerke oder Hochblendgiebel.

Im Jahr 1987 erhielt die Lübecker Altstadt mit ihrem historischen Stadtkern den Titel „UNESCO Welterbestätte“ und trägt diese Auszeichnung zusammen mit anderen weltberühmten Sehenswürdigkeiten wie zum Beispiel Machu Picchu in Peru, die Pyramiden von Gizeh in Ägypten oder zum Beispiel der Taj Mahal in Indien. Erstmals in Nordeuropa wurde damit eine ganze Altstadt an Welterbe anerkannt. Doch was genau kann man sich darunter eigentlich vorstellen?

Kriterien für die Anerkennung als Kultur-Welterbe waren (und sind) das markante Stadtbild mit ihren sieben in den Himmel ragenden Kirchtürmen sowie die geschlossen erhaltene vorindustrielle Bausubstanz. Lübecks mittelalterliche Altstadt ist ein herausragendes Beispiel der Backsteingotik und erinnert an die Vergangenheit als frühes Welthandel-Zentrum. Auch der exemplarische Charakter für die hansische Städtefamilie im Ostseeraum war und ist ein wichtiges Kriterium.

Die vom Wasser umgebene Altstadt erzählt 1.000 Jahre lebendige Geschichte. Der Name der Stadt klang jahrhundertelang nach Freiheit, Wohlstand und Recht. Und noch heute erinnern viele Beispiele der Baudenkmäler aus Gotik, Renaissance, Barock und Klassizismus, die schmalen Gassen, Gänge und Wege, Kirchen und Klöster, Bürgerhäuser, Handwerkshöfe und Befestigungsanlagen an die Blütezeit Lübecks.